Nick Relph
25. April – 25. Juni 2017
Nick Relphs Fotografien, Skulpturen, Installationen und Videos nehmen oftmals Bezug auf die Popkultur. Sie verweisen auf Bilder aus Werbung, Mode, Musik und Kunst. Für seine vielschichtigen Arbeiten nutzt Relph bei der Nachbearbeitung oft unterschiedliche analoge und digitale Techniken, woraus sich gelegentlich ein Abstraktionsprozess ergibt. Die Ausstellung setzt sich aus einer Reihe von Videocollagen zusammen - darunter zwei neue Auftragsarbeiten. Für ‘What’s Going On Here’ (2017) verwendet Relph Bilder, die von Plakatwänden stammen, die um Baustellen in New York gestellt werden. Der Künstler hat die von Dreck und Graffiti bedeckten Architekturrenderings mithilfe eines tragbaren Handscanners eingefangen. Sie muten als fragmentarische Details einer Stadt an, die intensiv umgestaltet und -gebaut wird. ‘Corrupt Punk Composite’ (2017) greift das Material eines früheren Videos mit dem Titel ‘The Punk and Her Music’ (2010) auf. Der Film collagiert Aufnahmen, die Relph in London kürzlich gemacht hat, mit Ton und Bildern aus anderen Quellen wie französischen und japanischen Fernsehdokumentationen über die Punk-Subkultur der 1980er Jahre in Großbritannien. Zusätzlich zu diesen beiden Filmen wird der Film ‘Jazz Hands’(2011) in der Ausstellung gezeigt, der gänzlich aus Standbildern besteht. Er setzt die Abbildungen zweier Bücher - eine Monografie über Isa Genzken und eine über das Leben und Werk des Modedesigners Ralph Lauren - miteinander in Beziehung. Der Soundtrack des Films wurde in den 1970er Jahren von dem französischen Ornithologen Jean-Claude Roché aufgenommen. Gerüchten zufolge wurden die Vogelstimmen mit weiteren Soundeffekten untermalt. Die Ausstellung im Bonner Kunstverein ist Relphs erste Einzelausstellung in Deutschland. Sie wird großzügig vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Ausstellungseröffnung wird von den Firmen Bönnsch and Reverchon gesponsert.
Nick Relph (geb. 1979, London) studierte an der Kingston University, London. Einzelausstellungen seiner Arbeiten wurden im Aspen Art Museum (2014), im Chisenhale, London (2013), in der Tate Britain, London (2012), in der Serpentine Gallery, London (mit Oliver Payne, 2005), in der Kunsthalle Zürich, im National Museum of Contemporary Art Oslo und in der British School in Rom (mit Oliver Payne, 2004) gezeigt. Seine Arbeiten wurden im Rahmen bedeutender Ausstellungen präsentiert, darunter "Greater New York" MoMA PS1, New York (2015), 54. Biennale Venedig (2011), Yokohama Biennale (mit Oliver Payne, 2008) und Tate Triennial (mit Oliver Payne, 2006). Im Jahr 2003 wurden er und Oliver Payne auf der 50. Biennale Venedig mit dem Goldenen Löwen für einen Künstler unter 35 Jahren ausgezeichnet. Seine Arbeiten befinden sich in mehreren öffentlichen Sammlungen, darunter das Whitney Museum und das Museum of Modern Art in New York, das National Museum of Contemporary Art in Oslo, das Centre Pompidou in Paris, die Tate in London und die Arts Council Collection im Vereinigten Königreich.