Hanna Schiller, Natascha Sadr Haghighian

Ohne Titel, 2024

Pigmentdruck auf Papier eines Fotos der Arbeit Ohne Titel, 2024,  Zeitungspapier, gehäkelt, 142 x 66 cm, Foto: Laila Auburger
42 x 59,4 cm

Auflage von 3
450 € (gerahmt)


Hanna Schiller (*1994 in Bad Neustadt a.d. Saale) schafft konzentrierte, dichte Arbeiten, die die Normalisierung und Verschleierung staatlicher, rassistischer und misogyner Gewalt unterbrechen. Seit nun eineinhalb Jahren befindet sich die Kunststudentin in Untersuchungshaft*. Dort hat sie kontinuierlich weitergearbeitet, jetzt mit dem einzigen Material, zu dem sie permanent Zugang hat: Zeitungspapier. Mit Techniken traditionell feminisierter Gedächtnisarbeit wie Stricken, Häkeln und Knüpfen sowie Aufmerksamkeit und Umsicht bemüht sie sich, ein rezipierbares Gegengewicht und eine wirksame Schwere herzustellen, die die routinierte Leichtigkeit von Verharmlosung und Ignoranz durchbrechen.

*Im Februar 2023 soll Hanna angeblich Faschist*innen, die am Tag der Ehre — einem jährlich in Budapest stattfindenden internationalen Nazi-Festival, bei dem der deutschen Wehrmacht und deren ungarischen Kollaborateur*innen gedacht wird — teilnahmen, verprügelt haben. Im Oktober 2025 wurde sie lediglich anhand von Indizien und mangels Gegenbeweisen schuldig gesprochen und zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Hanna Schiller wurde von Natascha Sadr Haghighian eingeladen, sich an den Jahresgaben 2025 zu beteiligen.

Ohne Titel