Erstmalig sind zwei Künstler eingeladen, gemeinsam das Foyer des Bonner Kunstvereins zu bespielen. In enger künstlerischer Auseinandersetzung entwickeln sie ein Display, welches ihre beiden Werke in einen Dialog treten lässt. Erstmalig auch wird dieser Ort nicht als eindimensionale Fläche im „klassischen“ Format der Wandarbeit, sondern installativ und mit bewegten Bildern genutzt. Frank Stürmer (*1972, Bukarest) kombiniert mit seiner 2-Kanal-Videoinstallation zwei scheinbar gegensätzliche Situationen: Die statische Einstellung des einen Monitors zeigt rhythmisch wiederkehrende Wellenbewegungen eines Meerespanoramas. Wandert der Blick nach rechts, so wird der Betrachter Zeuge einer merkwürdig beschwörenden Gesangsdarbietung eines Mannes, der sich in einem engen Gang aus dem Bild heraus in Richtung des Betrachters zu bewegen scheint. Die Szenerien wirken, wie so oft bei Stürmer, gleichwohl alltäglich wie magisch surreal. Jener konzentrierte Blick auf einen einzigartigen wie ephemeren Moment und Raum findet sich auch bei Lorenz Strassl (*1970, Ingolstadt). Drei inszenierte Fotoarbeiten in Leuchtkästen zeigen kulissenhafte Raumansichten mit befremdlich und mystifizierend anmutenden Arrangements: ein von Messern attackierter Stuhl, ein Boot auf den Überresten eines Bettes, ein von Papierbahnen umschlungenes säulenartiges Objekt. Ähnlich der Meeresansicht von Stürmers Video, bei der einzig ein verschwindend kleines Schiff am Horizont auf Zivilisation verweist, ist auch bei Strassels Fotoarbeiten der Mensch in gleichem Maße präsent wie abwesend. Beide Arbeiten vermitteln subtil zwischen Alltäglichem und Einzigartigem. Der Betrachter ist eingeladen, sich auf den Dialog zwischen zwei Formen der Erzählung einzulassen.