Philippe Decrauzat: Foyerausstellung 2008

5. April 2008 – 1. April 2009

Die Wandmalerei, die Philippe Decrauzat (*1974, lebt in Lausanne) für den Eingang im Bonner Kunstverein entworfen hat, setzt sich aus sich abwechselnden schwarzen und magentafarbenen Linien zusammen, die sich über die gesamte Länge von 20 Metern erstrecken. Langsam setzen sie in der weissen Fläche ein, um nach einem bildnerischen Crescendo ebenso langsam wieder auszublenden. Auf diese Weise wird die Bewegung des eintretenden Besuchers aufgenommen und visuell verstärkt. Die Präzision der Linien führt zu einem changierenden Moiréeffekt, der zusätzlich das Thema der Bewegung als phänomenologischen Wahrnehmungsprozess inszeniert. Die Arbeit steht in einer Werkreihe, die Decrauzat seit 2000 fortschreibt, und die von der Faszination des REM-Schlafes ausgeht. R.E.M. steht für Rapid Eye Movement und bezeichnet gemeinhin die Traumphase, in der die Augen sich ruckweise unter den geschlossenen Lidern bewegen. Das Werk, das sich dem Betrachter durch flimmernde Effekte ständig zu entziehen droht, lässt Nachbilder entstehen; Bilder, die ohne Auge gesehen werden, oder Filme, die ohne Kamera entstanden sind. DECRAUZAT steht mit seinem Werk, das Malerei, Film und Skulptur umfasst, im Spannungsfeld der künstlerischen Abstraktion. Sowohl der russische Konstruktivismus, die Op Art oder die Geometrien des Minimalismus nutzt er als Ausgangspunkt, um sie mit der Popkultur, wie sie sich in Science Fiction oder in der Kinematografie zeigt, in Verbindung zu bringen, und findet auf diese Weise zu einer heute aktuellen gültigen Form. gefördert durch pro helvetia und die Deutsch-Schweizerische Wirtschaftsvereinigung zu Düsseldorf e.V.

Philippe Decrauzat, Installationsansicht, Bonner Kunstverein, 2008. Foto: Alistair Overbruck

Philippe Decrauzat, Installationsansicht, Bonner Kunstverein, 2008. Foto: Alistair Overbruck

Philippe Decrauzat, Installationsansicht, Bonner Kunstverein, 2008. Foto: Alistair Overbruck

Philippe Decrauzat, Installationsansicht, Bonner Kunstverein, 2008. Foto: Alistair Overbruck