Horst Ademeit
5925, 2004
11 x 9 cm
Beschriftetes Polaroid
Unikat
800 €
Horst Ademeit widmete sich der Dokumentation des schädlichen Einflusses von Kältestrahlen und unsichtbarer Strahlung auf sich und seine Umgebung. Mit Hilfe der Polaroidfotografie, analogen und digitalen Fotografie sicherte er das Material seiner täglichen Beobachtungen. Auf den weißen Rahmen der Polaroids beschreibt Ademeit Gerüche, Geräusche und die Atmosphäre der aufgezeichneten Situation. Die Notwendigkeit des Aufzeichnens und die konsequente Logik seines Systems erforderten dabei eine zwangsläufige Routine, die seinen gesamten Tagesablauf bestimmte. Ademeits Tagebilder sind Arrangements aus festen Komponenten: die BILD-Zeitung, Messgeräte und ein Kompass. Über Schlagzeilen der BILD-Zeitung finden sich verteilt Geigerzähler, Thermometer und Lichtmesser, mit denen er die schädlichen Auswirkungen von Kältstrahlen berechnete. Über 40 Jahre lang war Ademeits Praxis von dem Wunsch geprägt, eine verhüllende, unsichtbare Präsenz zu dokumentieren und zu beschreiben. Horst Ademeits (geb. 1937, Köln; gest. 2010, Düsseldorf) hatte Einzelausstellungen im: Hamburger Bahnhof, Berlin (2011) und White Colums, New York (2010). Seine Werke wurden auf der Biennale São Paulo (2012), im Art Institute Chicago (2017), in der Malmö Konsthall und im Künstlerhaus Stuttgart (beide 2019) ausgestellt. Sein Nachlass wird von Delmes & Zander vertreten.